Spiritualität

Habt ihr schon eigene Erfahrung(en) mit spiritueller Praxis?

  • Ja

    Abstimmungen: 9 69,2%
  • Nein

    Abstimmungen: 4 30,8%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    13
  • Umfrage geschlossen .
Hey ihr wunderschönen Summer.

In diesem Thema möchte ich die spirituelle Praxis diskutieren und, dass man sich gegenseitig von Erfahrungen berichtet/hilft. Egal ob:
-Meditation
-Gesetz der Anziehung
-Ernährung.
Es gibt viele Aspekte im Leben, die positiv beeinflusst werden können oder das Leben selbst beeinflussen. Demnächst Berichte ich von meiner ersten "Erwachens-Erfahrung".
Ich finde es interessant, einem eher konservativen Spektrum diese Dinge näherzubringen, sprich, sich selbst kennenzulernen. Viel Spaß;)
 
Wenn es denn einen spirituellen Konext hat. Religion an sich verstehe ich als das Gegenteil von Spiritualität, weil dort ein Glaube vorgegeben wird. Wenn es sich um eine Art von Zeremonie oder Gebet handelt, bei dem man Gott näher kommen soll, dann berichte bitte davon. Das würde mich dann schon interessieren
 

Surenhohn

Sammler
Es war ein Gottesdientst, welcher am Ende die möglichkeit hatte etwas bedrückendes mit einem Stein zusammen im Wasser zu versenken oder was schönes aufzuschreiben und ein Teelicht aufzustellen.
Ich weiß nicht ob dadurch, aber irgendwie haben als Gruppenbewegung 80-90% der Leute das weinen engefangen. Es war am Ende einer einwöchigen Gruppenerfahrung. Und dann haben sich die Leute gegenseitig getröstet usw.
Es war etwas besonderes in meiner Erfahrung. Sowas habe ich noch nie erlebt. Man hat sich irgendwie auch dadurch mit den anderen Verbunden gefühlt. Laut ein Mitglied läuft der Gottesdienst (am vorletzten Abend) fast immer so ab.
UNd es war jetzt nicht das die predigt sonderlich traurig gewesen wäre oder so.
 
Schön :) Ich glaube das hat etwas mit loslassen zutun. Je mehr man sich mit einem emotionalen Ereignis identifiziert, desto schwerer kann es sein, loszulassen. Aber wenn es passiert ist es befreiend und tut unheimlich gut.
 

fortunatus

Ledersockenstreicher
Was ist mit Halluzinogenen? Jetzt mal im Ernst. Das mit Abstand spirituellste was ich jemals erlebt hab war ein Psilocybin Trip. Ich hatte keine abgefahrenen Halluzinationen sondern es war mehr als wäre ich ganz tief nach innen gereist. Eine außerordentliche Erfahrung.
 
Was ist mit Halluzinogenen? Jetzt mal im Ernst. Das mit Abstand spirituellste was ich jemals erlebt hab war ein Psilocybin Trip. Ich hatte keine abgefahrenen Halluzinationen sondern es war mehr als wäre ich ganz tief nach innen gereist. Eine außerordentliche Erfahrung.
Natürlich sind Psychedelika eine Möglichkeit, einfach in tiefere Ebenen vorzudringen. Wie war es für dich? Was war für dich am eindrücklichsten?
 
Meinst du damit auch Inspirationen oder Kreativität, die man aus Gegebenheiten zieht?
Wenn man z.B. in die Natur geht um den Moment gefühlsmäßig festzuhalten, kann man mit impressionistischer Malerei einen Zugang zu sich selbst finden, insofern schon. Weil das aber nur der Anfang ist, würde ich es nicht als spirituelle Praxis bezeichenen; eher als loskommen vom Alttag. Oft wird das Konzentrieren auf die Umgebung zur Nachbereitung von Trips verwendet.
 

fortunatus

Ledersockenstreicher
Natürlich sind Psychedelika eine Möglichkeit, einfach in tiefere Ebenen vorzudringen. Wie war es für dich? Was war für dich am eindrücklichsten?
Nun, erst dachte ich ich muss sterben. Hab ein paar heftige Optiks bekommen also die Konturen sind verschwommen. Ich musste die Augen schließen und konnte sie dann auch nicht mehr öffnen. Mit fest geschlossenen Augen sah ich dann gleißendes Licht, ich denke das was Leute beschreiben die ein Nahtoderlebnis haben. Ich hatte aber den Eindruck das dass was ich da sehe die Grenze, irgendwo zwischen Thalamus und dem Rest des Gehirns ist, da wo das Bewußtsein entsteht. Und irgendwie stand ich in der Erwartung das es sich nach Innen öffnen müßte. Mein Zeitgefühl war komplett durch den Wind, ich hatte den Eindruck das ganze dauert etwa 1 Woche, es waren aber nur ca 2 Stunden. Dann kam ich langsam wieder zurück und konnte die Augen wieder öffnen, hab sie aber nochmal geschlossen und da hatte ich sowas wie eine Eingebung. Also keine Halluzination denn ich wußte ich sehe das ganze nur in meiner Vorstellung aber ich hab die Vorstellung nicht willkürlich erzeugt. Und zwar sah ich die Erde und das Sonnensystem als technische Zeichnung in 3D. Auf der Erde war auch das Leben eingezeichnet und die Striche der Zeichnung waren flüssig. Dann begann das ganze Modell sich zu bewegen und ich gewann den Eindruck das dass ganze System. quasi das ganze Universum selbst am leben ist.
@Unförmliche Bereicherung wie kommts das du so interessiert daran bist?
 
@fortunatus Das Interesse kommt daher, dass ich die menschliche Psyche als ganzes einfach unfassbar fantastisch finde. Ich meine, was du beschrieben hast, ist in meinen Augen keine Fähigkeit unseres Verstandes, sondern eine unseres Geistes allgemein. Meiner Meinung nach sind wir durch unser Gehirn mit einem Verstand ausgestattet, der sowohl rational denken, als auch Sinneseindrücke bewerten kann. Oftmals überschattet unser Verstand, fast Deckungsgleich mit dem Ego, aber unser Sein. Wenn das passiert, sind wir komplett identifiziert mit dem, was wir denken, weil wir keinen Zugriff auf die Erkenntnis haben, dass wir das sein selbst sind. Alles und nichts. Sieh, für jemanden, der noch nie eine solche Erfahrung gemacht hat, klingt allein der letzte Satz viel zu abstrakt, um ihm Glauben schenken zu können. Und genau das ist es ja. Dass wir alle nur die eine Lebensform sind, die sich aufgeteilt hat, um sich selbst erfahren zu können ist die Grundlage dafür, dass wir allem nur Glauben schenken können. Im Gegensatz dazu hat man ein starkes Gefühl der inneren Verbundenheit mit einfach allem und einen Frieden in sich, der durch nichts erschüttert werden kann, wenn man ein Erwachenserlebnis hat(te). Es ist eine Art verinnerlichten Wissens, das man nicht in Form von Gedanken verbalisieren muss. Sprache ist sowieso nur begrenzt dazu fähig, alles perfekt wiederzugeben. Bei z.B. Eckhart Tolle ist dieser Zustand geblieben. Seit meinem letzten Kontakt mit dieser tieferen Ebene des Seins versuche ich durch Meditation u.Ä. wieder dorthin zu gelangen. Aber vielleicht ist das der falsche Ansatz, weil ich ja nur etwas aufdecken müsste, was bereits in mir ist. Kurz gesagt: der Mensch muss sich erst selbst erfahren, um sich dann zu erkennen. Und das macht uns unfassbar faszinierend.
 

fortunatus

Ledersockenstreicher
@fortunatus Das Interesse kommt daher, dass ich die menschliche Psyche als ganzes einfach unfassbar fantastisch finde. Ich meine, was du beschrieben hast, ist in meinen Augen keine Fähigkeit unseres Verstandes, sondern eine unseres Geistes allgemein. Meiner Meinung nach sind wir durch unser Gehirn mit einem Verstand ausgestattet, der sowohl rational denken, als auch Sinneseindrücke bewerten kann. Oftmals überschattet unser Verstand, fast Deckungsgleich mit dem Ego, aber unser Sein. Wenn das passiert, sind wir komplett identifiziert mit dem, was wir denken, weil wir keinen Zugriff auf die Erkenntnis haben, dass wir das sein selbst sind. Alles und nichts. Sieh, für jemanden, der noch nie eine solche Erfahrung gemacht hat, klingt allein der letzte Satz viel zu abstrakt, um ihm Glauben schenken zu können. Und genau das ist es ja. Dass wir alle nur die eine Lebensform sind, die sich aufgeteilt hat, um sich selbst erfahren zu können ist die Grundlage dafür, dass wir allem nur Glauben schenken können. Im Gegensatz dazu hat man ein starkes Gefühl der inneren Verbundenheit mit einfach allem und einen Frieden in sich, der durch nichts erschüttert werden kann, wenn man ein Erwachenserlebnis hat(te). Es ist eine Art verinnerlichten Wissens, das man nicht in Form von Gedanken verbalisieren muss. Sprache ist sowieso nur begrenzt dazu fähig, alles perfekt wiederzugeben. Bei z.B. Eckhart Tolle ist dieser Zustand geblieben. Seit meinem letzten Kontakt mit dieser tieferen Ebene des Seins versuche ich durch Meditation u.Ä. wieder dorthin zu gelangen. Aber vielleicht ist das der falsche Ansatz, weil ich ja nur etwas aufdecken müsste, was bereits in mir ist. Kurz gesagt: der Mensch muss sich erst selbst erfahren, um sich dann zu erkennen. Und das macht uns unfassbar faszinierend.
Ja ich glaube ich kann dir folgen. Im Grunde erinnert mich das was du Beschreibst an C.G. Jungs Konzept der Individuation. Was die NewAge Typen angeht, stand ich immer unter dem Eindruck das die wohl interessante Ansätze haben aber dann doch immer wahlweise in Pseudowissenschaft oder Pseudoreligiösität abdriften aber Eckhart Tolle kannte ich nicht, ich hab jetzt nur mal bei wiki nachgesehen und da steht zumindest nichts kritisches. Meine Leseliste ist lang aber ich denke ich werde ihn drauf setzten.
Was das Psilocybin angeht, ich hoffe ich hab dich da jetzt nicht auf Ideen gebracht, viele beschreiben da auch einen echten Höllentrip. Falls aber doch kann ich dir einen link geben wo man es in reiner Tablettenform bestellen kann ;)
Ich bin gespannt was über deine Erfahrung zu lesen.
 
Ja ich glaube ich kann dir folgen. Im Grunde erinnert mich das was du Beschreibst an C.G. Jungs Konzept der Individuation. Was die NewAge Typen angeht, stand ich immer unter dem Eindruck das die wohl interessante Ansätze haben aber dann doch immer wahlweise in Pseudowissenschaft oder Pseudoreligiösität abdriften aber Eckhart Tolle kannte ich nicht, ich hab jetzt nur mal bei wiki nachgesehen und da steht zumindest nichts kritisches. Meine Leseliste ist lang aber ich denke ich werde ihn drauf setzten.
Was das Psilocybin angeht, ich hoffe ich hab dich da jetzt nicht auf Ideen gebracht, viele beschreiben da auch einen echten Höllentrip. Falls aber doch kann ich dir einen link geben wo man es in reiner Tablettenform bestellen kann ;)
Ich bin gespannt was über deine Erfahrung zu lesen.
Danke danke, ich komme auf dein Angebot später zurück. Eins muss ich noch sagen: der beste Weg, Tolle zu verstehen, ist selbst zu praktizieren. Paradebeispiel: meine Eltern würden das alles nur als Humbuk abstempeln weil sie weder bewusst sind, noch Erfahrungen damit haben.
 
F

FotzenZerficker

Guest
Ich halte eigentlich nichts von Spiritualität, lässt sich aber auch schlecht definieren:
"Spiritualität ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt"
das ist die offizielle Version und schließt in meinen Augen nur Unfug ein.
 
Ich halte eigentlich nichts von Spiritualität, lässt sich aber auch schlecht definieren:
"Spiritualität ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt"
das ist die offizielle Version und schließt in meinen Augen nur Unfug ein.
Kommt ja auch drauf an, wer definiert hat.
 
Ja. Ist faktisch aber 99% Unfug.
Auf oberflächlicher Ebene vielleicht. Ich empfehle dir, dich mal über die diversen Vorteile von Meditation zu belesen, dann kann man sich ja mal überlegen anzufangen. ??‍♂️ Wenn du erfolgreich bist verstehst du auch, das "99% Unfug" mehr eine Interpretation dessen ist, was nicht ganz hinreichend beschrieben werden, aber erfahren werden kann. Geht man davon aus, dass alles hinreichend beschrieben werden kann, hat man übersehen, dass unsere Sprache nur ein grober Code ist. Am besten "sichtbar" ist das ganze am Beispiel der Farben. Nicht durch Beschreibung, sondern durch Erfahrung bekommt "rot" eine Bedeutung. Und wer nicht sieht, kann das nicht erfahren. Und damit mit diesem bloßen Begriff nichts anfangen.
 

fortunatus

Ledersockenstreicher
Ja. Ist faktisch aber 99% Unfug.
Unter dem Label Spiritualität wird eine ganze Menge Unfug verkauft. Aber Aldous Huxley z.B. der Autor von "Die schöne neue Welt", Neurologe, Universalgelehrter angeblich mit einem IQ von 170 hat das Unterbewußtsein mal mit dem Afrika des 18 Jahrhunderts verglichen. Wir kennen ein paar kleine Kolonialstationen aber der ganze Rest ist unentdecktes Land. Oder wissenschaftlich gesprochen wissen wir über das Bewußtsein nur das es eine kollektive Erfahrung von Lebewesen ist. Wir wissen weder wie genau es entsteht noch was es eigentlich ist. Genauso wissen wir nichts über die fundamentale Natur der Realität. Wenn du dich mit dem Doppelspalttest, dem 1x1 der Quantenphysik beschäftigst, stellst du fest das wir nicht einmal die kleinsten Bausteine von Materie verstehen. Tatsächlich scheinen sie nur dann überhaupt etwas zu tun wenn jemand da ist der hinsieht.
Denker wie Huxley oder auch Carl Gustav Jung, einer der Väter der Psychoanalyse, waren der Meinung das die Signatur der Realität in unserer Psyche zu finden ist.
In den letzten 4,6 Milliarden Jahren orientierte die Evolution sich immer an einer Konstante und das war die Realität. Da sich die menschliche Psyche also strukturell um die Realität konstruiert hat, enthält die große Welt des Unterbewußtseins auch gewisse Schlüssel zum tieferen Verständnis des Großen- und Ganzen. Das greift mehr in den Bereich der Evolutionspsychologie, von daher würde ich auf keinen Fall unisono als Unfug bezeichnen.
 
Zu meinem Erwachenserlebnis:
Es war keine substanzinuzierte Erfahrung. Ich fühlte mich relativ klar und vor allem munter im Kopf, sodass ich mich gut konzentrieren konnte. Ich hatte schon alles einigermaßen stressige an diesem Tag hinter mir gelassen, sodass ich zur Ruhe gekommen war. Es war dann Abends, gegen 18:00 Uhr, als ich mich vor den Kamin gesetzt habe, um zu meditieren. Das Feuer vor mir knäckerte leise. Stille ist ja von Vorteil für die Meditation, aber ich hatte das Gefühl, durch das Feuer einen "Anhaltspunkt" vor den Gedanken zu haben. Also habe ich mich auf meine Atmung konzentriert. Im Gegensatz dazu, wie es sonst gewesen war, habe ich diesmal aber meinen Fokus komplett auf meinen Körper beim Atmen legen können. Mir wurde langsam bewusst, dass ich ca. 10 Atemzüge ohne einen einzigen Gedanken ausführen konnte. Das musste nicht in Form eines Gedanken verbalisiert werden, sondern ich habe auf einmal (ähnlich, wie ich es schon mal beschreiben hatte) das verinnerlichte Wissen davon. Ich nahm die Gedanken an, war aber so klar, sie gleich wieder gehen zu lassen. Wichtig hierbei ist die Unterscheidung zwischen der Fähigkeit der Präsenz und Willenskraft. Mit Willenskraft kann man den Storm der Gedanken nur zeitweise unterdrücken, mit Präsenz nimmt man ihm aber die Grundlage. Und dadurch habe ich nur Ansätze von Gedanken gehabt, die sich nicht entwickeln könnten, da ich meine Aufmerksamkeit immer wieder auf meine Atmung gelegt habe. Das Feuer im Hintergrund ist mit der Zeit immer unwichtiger als Filter für einige Gedanken geworden. Zum Schluss, nach ca. 20 Minuten wusste ich, dass es genug war. Ich stand auf und war in einem völlig neuen Geisteszustand, der sich doch so vertraut anfühlte, als hätte ob ihn mein gesamtes Leben lang gekannt, bzw. erlebt. Das ergibt such Sinn, wenn man bedenkt, dass die Grundlage für Präsenz das bloße sein ist. In gewissem Maße ist also alles und jeder präsent, allein weil er/sie/es existiert. Ich war auf einmal eins mit dem gesamten Raum und überhaupt allem, was es gab. Da ist kein Unterschied mehr zwischen mir und dem Fensterrahmen gewesen, wir waren nur auf oberflächlicher Ebene betrachtet eine andere Form, aber im Grunde das gleiche. Und ich kann nicht sagen was wir waren, oder sind. Alles und nichts. Aber am besten beschreibt man es, indem man gar nichts sagt, das kommt der Tiefe so einer Realisation nahe. Ich habe in mir eine maximal starke Verbundenheit mit allem um mich herum und gefühlt und ein ebenso starkes Gefühl von völligem Frieden ging von allem aus. Alles war friedvoll, ich fühlte mich nicht friedlich, es ist besser, zu sagen, dass der universell vorhandene Frieden mit durchströmt hat. Weil Sprache ein sehr grober Filter ist, wird man diesem Erlebnis nicht wesentlich näher kommen können. Meine Gedanken waren in ALLEN erdenklichen Formen verschwunden. Gänzlich. Ich erkannte mich selbst in anderen Menschen, besser gesagt erkannte ich, wie bei meinem Beispiel mit dem Fensterrahmen, dass wir uns nur oberflächlich unterscheiden, aber auf tieferer Ebene nur Ausprägungen des exakt selben Bewusstseins sind. Ich musste für ein Dokument meinen Namen eintragen, war aber dermaßen entfernt von der Identifikation mit den Gedanken, dass ich auch erstmals wirklich realisierte, was mein Name war. Eine bloße Zuordnung. Wie eine Zahl es auch sein könnte. Alles, was an ihm emotionalisiert ist, entspringt dem Ego und ich bin nicht mein Name, sondern vielmehr eine spezifische Ausprägung des Seins, dem jetzt ein Name zugeordnet wird. Diese Erkenntnis geht tiefer, als man es mit Worten beschreiben kann. Also nahm ich den Stift in die Hand und musste mich extrem konzentrieren, aber verschrieb mich trotzdem bei meinem eigenen Vornahmen. Eckart Tolle war in einem ähnlichen Zustand, am ersten Tag seines Erwachens. Mit der Zeit lernt man, wie man seine Gedanken als Werkzeug benutzt, dabei geht der große innere Frieden aber nicht verloren. Was ich auch erstmals erkennt habe, war, wieviele Gedanken man für die kleinsten Dinge investieren muss. Als ich etwas für jemanden holen sollte, war ich litten auf der Treppe wieder so präsent (nicht vergesslich!) geworden, dass ich mir erst wieder in Gedanken rufen musste, was ich tun wollte. Gedanken sind oberflächliche Ausprägungen von Vorgängen. Ich fixiere ein Ziel und der Weg dorthin wird für mich als Gedanke beschrieben. Das zieht die Aufmerksamkeit normalerweise in die Zukunft, aber in diesem Moment, war ich komplett gegenwärtig. Ich habe es dann gut geschafft, alles zu erledigen. Gespräche, die mich wegen der unbewussten und neurotischen Art der anderen in meiner eigenen bestärkt und damit auf die Palme gebracht hätten, haben sich wie ein legitimer Teil von allem, was passieren muss angefühlt. Also ließ ich sie passieren, und war frei von negativen Emotionen. Sie können entstehen wenn die Gedanken, mit denen man identifiziert ist, wie politische Einstellungen, angegriffen werden. In mir war kein Dran irgendetwas zutun, aber fast alles war eine legitime Möglichkeit des Handelns. Faulheit gab es also nicht. Ich habe auch nicht mehr das dauernde Bedürfnis nach Stimulation gehabt, das man durch Medienkonsum zu befriedigen versucht. Ich war komplett. Denn ich war, bzw. bin alles. Und das bist du auch. Was nur fehlt, ist die Erkenntnis dazu. Am Abend bin ich gedankenlos eingeschlafen. An Träume konnte ich mich nicht erinnern. Am nächsten Morgen war ich ruhig, aber wieder wesentlich weniger präsent. Also habe ich noch einmal 10-15 Minuten meditiert, um meine Achtsamkeit zu steigern. Als ich dann in der Stadt unterwegs gewesen bin, hatte ih nicht wie sonst das Gefühl, alles würden mich anstarren. Von nur sehr wenigen sah ich es, aber das bereitete mir keinerlei Verunsicherung. Erst, als ich dann meine Gedanken wieder benutzen musste würde ich endgültig wieder in den "normalen" Zustand zurückgeholt. Ich war also ca. 15 Stunden präsent, davon 4 vollkommen. Ich habe heute das Gefühl, dass ich seit diesem Erlebnis standardmäßig auf einer höheren Ebene präsent bin. In Meditation fällt es mir leichter, schneller tiefer zu gelangen. Und seitdem versuche ich, das Bewusstsein in mir wieder zum Vorschein zu bringen. Das ist es, was man als "(noch) ganz nah an der Quelle" bezeichnet.
Meine Theorie, die viele andere mit Erwachenserlebnissen teilen: Eine universelle Lebensform hat sich in dasaufgeteilt, was wir oberflächlich anhand der 5 Merkmale des Lebnes als Lebewesen einordnen, im sich selbst erfahren zu können. Dafür musste eine Psyche her, die die Sinneseindrücke in allen möglichen Bereichen verarbeitet und interpretiert. Und das ist es im Kern, was ausbleibt. In der Präsenz gibt es nichts zu interpretieren, sondern nur, wahrzunehmen. Näher kann man der "Urform" des Bewusstseins als lebender Mensch nicht kommen. Vielleicht gehen wir wieder auf diese zurück, an dieser Stelle empfehle ich die oft als Creepypasta verteilte Geschichte "An Egg".(die gibt es auch auf Deutsch.) Das wär extrem lang, aber ich wollte so viele Aspekte wie möglich dabei haben.
 
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