Deutsche Musikempfehlungen mit melancholischen Mehrwert

kintaro

Ledersockenstreicher
Ich möchte von euch melancholische deutsche Musik empfohlen haben die einen Mehrwert hat und definitiv kein Rap ist (!)
Keine degenerierte Drecksmusik vom Ficken und Beziehungen, ich kann es nicht mehr erhören diesen Schmutz! Ich will nicht mehr hören wie irgendwelche degenerierten Emo-Kinder mir irgendwas von ihren Fickgeschichten und Beziehungen vorflennen! Ich will keine geistlosen Kindergarten Lieder mehr hören welche sich in dem pseudo-Schmerz erschöpfen entweder jemanden ficken zu wollen, oder nicht mehr von ihm gefickt zu werden.

Ich Will Lieder mit Substanz, die den deutschen Weltenschmerz zu relevanten Themen transportieren und das muss nicht immer ein Drama sein, gerade wir sind doch ein Volk das die Melancholie stets so zelebriert hat wie sonst nur die Japaner besser konnten (Mono no Aware).

Ich will Lieder über Existenzängste, über Armut, über den Tod und die Angst vor ihm hören. Ich will Lieder über Roadtrips und Selbstfindung hören, über Selbstreflektion und die Frage woher wir kommen und wohin wir gehen. Ich will Melancholische Lieder hören die des Deutschen würdig sind! Und nicht nur Abfall der sich in niedersten zwischenmenschlichen Bedürfnissen erschöpft! Und definitiv keinen Rap!

Habt ihr da was? 😄 :p
 
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E

ExUser 223

Guest
Hör sonst auf YouTube mal in deutschen Neofolk rein, da könntest du eventuell fündig werden.
 

SHP

Nestarchitekt
Ich möchte von euch melancholische deutsche Musik empfohlen haben die einen Mehrwert hat und definitiv kein Rap ist (!)
Und definitiv keinen Rap!

Habt ihr da was? 😄 :p
Emopunkrap?
Spaß beiseite, aber im Ernst - es ist wirklich eher Metal als Rap; daher mit deutlich angenehmeren Vocals.

 

der stolze Germane

Nestarchitekt

Frank Rennicke - Sehnsucht nach Zuhause​



Bei vielen and’ren alten Leuten,
bin ich in einem Altersheim.
Daß sich meine Kinder da nicht scheuten,
und brachten ihre Mutter da hinein.
Ein alter Baum läßt sich nicht gern versetzen,
er zieht dann keine Wurzeln mehr.
So geht es mir, ich wollt’ euch nicht verletzen,
nur ich muß sagen euch, es fällt mir schwer.

Ich kann euch halt zu nichts mehr nützen
und falle höchstens euch zur Last,
doch eure Kinder könnte ich wohl schützen
und wär’ gern wieder mal bei euch zu Gast.
Als ihr noch klein wart, was war das für Leben,
ich hätte nicht im Traum daran gedacht,
euch in ein Kinderheim zu geben,
so wie ihr’s mit der alten Mutter macht.

Hab’ ich es nicht verdient, bei euch zu sterben,
ist es zu schwer, einmal nach mir zu sehn?
Ich will euch nicht den Tag verderben,
nur bei euch sein, das wäre ja so schön!
Es ist der Wunsch, den ihr mir nicht erfüllet,
ich muß mich fügen, denn ich bin ja alt.
Meine Sehnsucht nach zu Haus bleibt ungestillet,
oh kommt zu mir, oh kommt doch endlich, bald!

Man ist hier gut zu mir, ich kann nicht klagen,
doch wie daheim wird's nirgends sein,
drum möcht’ ich euch auch immer wieder fragen,
holt ihr mich nicht mehr wieder heim?
Ich weiß, es ist zu viel verlanget,
ihr habt ja immer keine Zeit.
Was hab’ ich früher oft um euch gebanget,
doch das liegt weit zurück, unendlich weit!

Ich mache mir halt oft meine Gedanken
und es bereitet mir gar großen Schmerz,
und dann gerät mein Innerstes ins Wanken,
dann muß ich denken: Haben die kein Herz?
Ihr wollt ja auch mal älter werden,
dann soll’s euch nicht wie mir ergeh’n.
Ich wünsche euch viel Glück auf Erden
und später werdet ihr mich dann versteh’n.

Es wird auch nicht mehr lange dauern,
dann geh’ ich in die Nacht hinein.
Ihr braucht dann nicht um mich zu trauern,
denn ihr brachtet mich ja in ein Altersheim!
 
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Argentum

Moderator
Teammitglied


Dieter Malinek, Ulla und ich (1978)


Er hieß Dieter Malinek, und er sagte, er wäre Journalist,
Das war ein Klasse-Typ, der wusste immer gleich, was Sache ist,
Der kannte das Bermuda-Dreieck, der kannte die halbe Welt,
Ulla und ich war'n sechzehn und wir war'n schon mal bis Bielefeld.
Woher er kam, erfuhr wohl keiner von uns beiden.
Eines Nachmittags war er eben einfach da,
Ein Paradiesvogel, verirrt in unsre Breiten
Kam er zu uns in Eiscafé „Venezia“.
Er ging zur Juke-Box und drückte Rita Pavone,
Ulla und ich starrten verzaubert zu ihm hin.
Ulla und ich aßen Erdbeer-Nuss mit Zitrone
Und er bestellte: „Gin Tonic mit reichlich Gin.“
Er hieß Dieter Malinek, und er sagte, er wäre Journalist,
Das war ein Klasse-Typ, der wusste immer gleich, was Sache ist.
Der hatte einen roten Alfa Cabrio mit Extralicht,
Und ich ein altes blaues Moped und Pickel im Gesicht.
Er sprach uns an, und ich glaub', ich stotterte kläglich,
Und Ulla sagte, ihr war ganz weich in den Knien.
Wir sah'n ihn öfter und bald trafen wir uns täglich,
Und dann machten wir keinen Schritt mehr ohne ihn.
Wir durften uns in seinem Glanz sonnen und weiden,
Bei jedem Tanz, bei jedem Fest war'n wir zu dritt.
Anfangs nahmen Ulla und ich ihn mit uns beiden,
Später nahmen die beiden mich dann nur noch mit.
Er hieß Dieter Malinek, und er sagte, er wäre Journalist,
Das war ein Klasse-Typ, der wusste immer gleich, was Sache ist,
Der kannte Peter Alexander, Ernst Mosch und halb Hollywood
Und ich den Sohn vom Bürgermeister, und auch den noch nicht mal gut.
Und er erzählte von den Inseln unter dem Winde,
Von Java und den Hochebenen von Peru,
Von Mohnfeldern, von Zuckerrohr und Chinarinde,
Wir hörten ihm mit großen blanken Augen zu.

Und eines Morgens dann waren die zwei verschwunden,
Ich war nicht einmal überrascht, ich ahnt' es längst,
Und doch hab' ich es lange Zeit nicht überwunden,
Verlassen werden tut doch mehr weh, als du denkst!
Er hieß Dieter Malinek, und er sagte, er wäre Journalist,
Das war ein Klasse-Typ, der wusste immer gleich, was Sache ist,
Der duftete aus jedem Knopfloch nach der großen weiten Welt
Und ich nach mittelmäß'gem Schüler mit 3 Mark Taschengeld.
Nun, das war gestern vor beinahe zwanzig Jahren,
Manches Mal dacht' ich an die zwei, längst ohne Groll.
Vom Bürgermeister hab' ich neulich erst erfahren,
Dass sie in Kamen eine Kneipe haben soll.
Und sie ist nicht in Valparaiso gewesen,
Auf Java nicht und den Hocheb'nen von Peru.
Ihre Inseln unter dem Winde sind ihr Tresen.
Und die Betrunk'nen hör'n mit glas'gen Augen zu:
Er hieß Dieter Malinek, und er sagte, er wäre Journalist,
Das war ein Klasse-Typ, der wusste immer gleich, was Sache ist,
Der kannte das Bermuda-Dreieck, der kannte die ganze Welt,
Und ich war damals grade sechzehn und schon mal bis Bielefeld!
 
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